ROST
- Rost nistet sich gerne an der Auspuffanlage und am Rahmen.
- Rost findest du am Auspuff und am Hauptständer. Garantiert !!!
- Auspuff relativ rostfrei (besonders der Sammler) ?
- Wenn die BIG (meist die frühen Baujahre) immer draußen gestanden hat, dann könnte der Rahmen auch schon ziemlich vom Rost befallen sein.
- Die Rostanfälligkeit von Rahmen, Sammler und Auspuff und die schlechte Verarbeitung der Schrauben sind bekannt.
- Rostet der Rahmen am Lenkkopf- und Schwingenbereich an den Schweißnähten?
- Sind alle Speichen vollständig ? Sind sie mit Rost befallen und sind die Spann-Nippel noch heil, oder sind sie schon übergedreht?
- Ist Rost am und im Tank?
- Sind die Standrohre (der Verchromte Teil der Gabel) verrostet?
- Ist die Kette verrostet und vielleicht nur schnell übergefettet?
ÖL und SPRIT
- Der Motor sollte nicht siffen (Ölflecken am Stellplatz?)
- Ist der Tank dicht ? Undichtigkeit kommt öfters vor bei der BIG.
- Ist genug Öl drin? Dazu muss die BIG grade stehen. Der Ölpeilstab wird zur Kontrolle nur aufgesetzt, nicht eingeschraubt.
- Am Motor: Den Motor auf Ölaustritt am Zylinderfuß, Zylinderblock, Ventildeckel überprüfen
- An der Vorderradgabel: Ölaustritt zwischen Stand- und Gleitrohr
RÄDER und BREMSEN
- In der hinteren Bremszange sind zwei Führungsbolzen für die Bremsbeläge. Die müssen bei jedem Wechsel der Beläge raus. Das ist nicht immer ganz einfach und dann gehen sie schon mal kaputt. Als Folge werden gerne durchgehende Bolzen eingesetzt, die dann auf der Rückseite des Bremssattels mittels Mutter gekontert werden. Das haut dir jeder TÜV um die Ohren, also mal drauf achten.
- Beide Bremsen backen gerne mal fest, wenn die Kolben nicht ordentlich behandelt wurden. Bremse (vorne wie hinten) einfach mal ziehen, wieder loslassen und dann schauen, ob sich die Bremsbeläge sofort wieder lösen, wenn man das jeweilige Rad von Hand dreht.
- Bremsscheiben: Oberfläche auf tiefe Riefen oder Absätze prüfen.
- Beläge: Belagstärke mindestens 4 mm, Verschleißanzeige beachten.
- Drehbarkeit: Die Räder müssen in beide Drehrichtungen frei und ohne nennenswerte Schleifgeräusche laufen.
- Felgenschlag: Prüfung durch Anhalten eines Schraubenziehers am Felgenrand.
- Felge: Felgenrisse, Risse in der Nabe, Beulen im Felgenhorn?
- Reifenprofil: Profiltiefe mindestens noch 3 mm.
- Reifentyp: Übereinstimmung der Dimension und des Typs mit den Angaben im Fahrzeugschein?
- Flattert der Lenker wenn du ihn losläßt? (meist ein Problem der Reifen!)
FAHRWERK, Kette und LAGER
- Wackeln am Kettenradhalter. Lässt der sich nach links und rechts bewegen (also Richtung Rad), dann deutet das auf Probleme mit dem entsprechenden Lager bzw. mit den Ruckdämpfern hin.
- Lenkkopflager prüfen: Entlaste das Vorderrad und bewege den Lenker nun vorsichtig nach links und rechts. Sind da "Einraster" zu spüren? Wenn ja, dann ist das Lenkkopflager zu tauschen. (Sehr weit verbreiteter Fehler der BIG.)
- Radspiel: Radlager durch Kippbewegungen der Räder kontrollieren.
- Kettenverschleiß: Läßt sich die Kette deutlich vom Kettenrad abheben, dann sind die Kette und die Kettenräder verschlissen. Letzteres erkennt man auch an spitz geformten Zähnen ("Sägezähne").
- Übersetzung: Kettensatz in Originalübersetzung?
- Pflege: Ist die Kette verrostet und wurde sie nur für den Verkauf eingefettet?
- Lenkeranschlag: Verformungen deuten meist auf einen Unfall hin.
- Telegabel: Vorderradbremse ziehen und Telegabel stark ein- und ausfedern lassen. Auf den Standrohren darf sich kein Ölfilm bilden. Gabelholme auch auf Verwindungen prüfen.
- Hinterradschwinge: Beide frei hängenden Holme (oder Einarmschwinge) von hinten zuerst seitlich, dann nach oben und unten bewegen. Spürbares Spiel könnte an einem defekten Schwingenlager liegen.
- Stoßdämpfer: Heck des auf beiden Rädern stehenden Motorrads niederdrücken und loslassen. Nach einer halben Schwingung muss es (ohne gurgelnde Geräusche) zur Ruhe kommen.
ARMATUREN, LENKER und ZÜGE
- Kupplungsverschleiss (wieviel kann noch nachgestellt werden).
- Tachometer: Zitternder Zeiger deutet auf eine defekte Tachowelle hin.
- Rückstellungsmöglichkeit des Tageskilometerzählers prüfen.
- Bowdenzüge: Prüfung der Leichtgängigkeit von Kupplung, Gas und Choke. (Achtung, der Kupplungszug läuft in einer Teflonhülle. Ölen kann den Mantel beschädigen.)
- Schlüssel: Vollständige Funktion aller Schlößer: Zündung, Lenkrad, Sitzbank, Helmschloss, Tankdeckel (je nach Model). Ist der Ersatzschlüssel dabei?
- Schließfunktion: Prüfung der Leichtgängigkeit. Dies ist wichtig, da Motorräder, die immer draußen standen, leicht defekte Schlößer haben können.
MOTOR
- Evtl. Schleifgeräusch auf der linken Motorseite (Ausgleichskette) ?
- Immer gut warmgefahren ? Keine Spurts im kalten Zustand ? Ölwechsel immer durchgeführt ?
ELEKTRIK
- Einen Blick unter die Sitzbank kann aufschlußreich sein. Sind die Kabelstränge sauber und ordentlich verlegt? Ist erkennbar daran gearbeitet worden?
- Beleuchtungselemente: Funktionsprüfung aller Elemente! Schalten Sie einfach alle Schalter einmal durch.
- Kontrolleuchten: Prüfen Sie Leerlauf-, Fernlicht- und Blinkerkontrolleuchten.
- Sicherheitssysteme: Prüfung Hupe, Lichthupe, Killschalter und Unterbrecherschalter für Seitenständer.
- Batterie: Säurestand O.K.?
- Batteriepole sauber?
STURZSCHÄDEN
- Aufsetzer im Motorschutz?
- Sind irgentwo Schleifspuren auszumachen von einem Ausrutscher/Sturz( z.B. Fussrasten, Lenkerenden, Auspuff, Blinker) ?
- Stell dich beim Fahren hin und siehe Dir die Gabel mal von oben an (Lenkerposition als optische Hilfe..).
- Prüfen sie an allen Kunststoffteilen, nach Schleifspuren und lösen Sie nachträglich aufgeklebte Aufkleber ab. Je nach Hersteller sind zerkratzte, oder defekte Teile sehr teuer. Schleifspuren deuten auf harte Fahrweise, Stürze oder Unfälle hin, also Vorsicht!
STATEMENTS von Forumsteilnehmer (Keine Garantie für Richtigkeit da subjektive Meinungen !)
- Beim Kauf sollten nicht zu viele Halter im Brief eingetragen sein.
- Hohe km-Leistung sollte vom Kauf nicht abschrecken.
- Check auf alle Fälle, ob optischer Eindruck (Griffgummies, Scheuerstellen...) mit der KM-Leistung übereinstimmt!
- Laß Dir die Belege zeigen und alles erklären, durch geschicke Befragung wird man Dir alles erzählen, aus dem du entsprechende Rückschlüsse ziehen kannst. Schau Dir den Rahmen unter der Sitzbank hinten an, ob er noch gerade ist. Überprüfe die Startwilligkeit bei kaltem Motor und die Laufruhe wenn sie warm ist.
- Wenn Du lange Beine hast, wirst Du mit der SR43 nicht glücklich werden, denn da stößt Du mit den Knien genau an die Tankecken. Für mich (1,97) ist die SR42/41 genau passend.
- Technisch bieten die neuesten Baujahre sicher Vorteile. Allerdings scheint die Haltbarkeit bei der 90er (SR42) am besten zu sein. (Gerade wird wieder eine in ebay angeboten mit 145.000 auf der Uhr.)
- Die 42iger kommt meineserachtens etwas schlanker daher. Deshalb bevorzuge ich sie rein optisch. Die 43iger hat 2 mm dickere Gabelrohre, das Getriebe soll stabiler sein, sie hat einen automatischen Dekompressionshebel.
- Jeder BIG-Motor hört sich anders an.
- Nahezu alle Undichtigkeiten können zwar beseitigt werden, die Arbeitszeit und Ersazteile können jedoch teuer sein. Sie sollten sich in diesem Fall auf einen anderen Preis oder eine Instandsetzung vor "Gefahrenübergang" (Kauf) einigen.
TYPEN UND UNTERSCHIEDE
- SR41B - SR42B - SR43B sind die offiziellen deutschen Typbezeichnungen der BIG. Dabei war die 41er die erste mit 750 ccm. Die hat dann bei gleicher Optik später einen 800ccm-Motor bekommen und hiess dann SR42B. Und 1991 wurde die Optik geändert, der Motor allerdings beibehalten. Das war dann die SR43B.
- Bei ausländischen Maschinen (speziell Österreich / Schweiz / Frankreich / Niederlande) findest du regelmässig ein A anstelle des B in der Typbezeichnung. Dort sind die Maschinchen bei weitestgehend gleicher Ausstattung auch mit 54 PS angegeben.
- Die Drosselung ist relativ einfach. Es werden in die beiden Vergaser nur Kunststoffeinsätze eingelegt, die verhindern, dass du den Hahn bis zum Anschlag aufreissen kannst. Allerdings bekommst du diese beiden Kunststoffteile nur beim Suzukihändler als Originale. Dürften - da es sich um Originalteile handelt - nicht ganz billig sein. Außerdem möchte der TÜV beim Ummelden meist eine Einbaubescheinigung vom Händler haben.